Vorstellung / Beispiellösung / klassische Pajero-V20-Car-HiFi (Facelift V45W)

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

      Vorstellung / Beispiellösung / klassische Pajero-V20-Car-HiFi (Facelift V45W)

      Hallo zusammen,

      lange hat es gedauert, bis ich mich endlich dazu durchringen konnte dieses Projekt anzugehen.
      Letztlich gab ein Telefonat mit Proxima den Ausschlag. *Eigentlich* ging es nur um ein paar kleine Fragen, wie man z.B. den Pajero dazu bringen kann, Hörspiele/Hörbücher so abzuspielen, dass man auch was vom Vorlesenden versteht. Bei ca. 110 km/h (unsere normale Pajero-Reisegeschwindigkeit), war das nicht immer gegeben, und dazu hat es sich mit den originalen Lautsprechern einfach auch nicht gut angehört, trotz einem relativ guten Autoradio.
      Für gut klingende Musik galt im Endeffekt natürlich das Gleiche, aber da merkt man es nicht sofort und so deutlich wie bei einem Hörbuch.

      So war also die Ausgangslage, dass wir eine Lösung suchten, welche uns auf den mittunter doch recht längeren Fahrten in das eine oder andere abgelegene „Freizeitgebiet“ (wie Afrika, etc.) etwas besser als bisher "bespaßen" sollte, natürlich in letzter Konsequenz auch mit Radio und Musik aus der Konserve wie Bluetooth, etc.

      Zugegeben, es war ein längerer Prozess bis zur Realisierung, und es hat viele E-Mails und Telefonate gebraucht, bis die Lösung soweit entwickelt war, dass man das auch real angehen konnte... Der größte Teil an Knowhow und auch große Teile der Umsetzung vor Ort im/am Auto kommt natürlich von Proxima, ich habe lediglich bei jedem Schritt soweit verifiziert, ob er auch mir selber schlüssig erscheint und dann meist als Helferling agiert und zugearbeitet.

      ABER: Falls jemand ähnliches vorhaben sollte… Ich glaube, weder Proxima noch ich stehen für eine solche Aktion nochmal zur Verfügung! Es ist wirklich fürchterlich viel Aufwand und Arbeit!
      Es wird in diesem Post lediglich beschrieben, wie man eine hochwertige Audiolösung in einen Pajero bekommt. Nicht mehr, nicht weniger.
      Der Gesamt-Zeitbedarf hierfür liegt im Bereich von mindestens 150 Arbeitsstunden! Eher 200 Stunden, wenn man die Bestellungen, Vor- und Nacharbeit auch berücksichtigt.
      Die Kosten des Audio-Projekts übersteigen vermutlich den Restwert eines durchschnittlichen V20 ebenfalls.

      Oder mit anderen Worten: Aus kaufmännischer Sicht ist das alles kompletter Quatsch!
      Wer dennoch einen guten Klang in seinem Pajero haben möchte, und die viele Arbeit nicht scheut, der darf sehr gerne weiterlesen, es werden im Folgenden viele brauchbare Detaillösungen vorgestellt.
      Nachmachen ist also auch ausdrücklich erwünscht! Jedes Quäntchen Qualität, welches in der heutigen Zeit (wo man uns z.B. „Mono-Brüllwürfel“ als toll verkaufen will, oder depperte Papplautsprecher in 100.000 EUR teuren Autos) noch erreicht und umgesetzt werden kann, ist in meinen Augen letztlich keine vergeudete Zeit/Arbeit.

      Auch wichtig zu erwähnen, wir wollen hier ausdrücklich KEINE Werbung für bestimmte Produkte machen, aber es gab durchaus gute Gründe, warum die Wahl auf die Komponenten fielen, welche hier nun vorgestellt werden.
      Und ja, es gibt selbstverständlich viele andere hochwertige Hersteller von Audio/Hifi-Komponenten, mit denen man das Projekt auch hätte umsetzen können. Liebe HiFi-Spezialisten, nicht böse sein, ich beschreibe hier nunmal "nur" die Lösung, welche jetzt im ROKY (Unser Pajero V45W, Facelift, BJ 1999) verbaut ist.
      Proxima wird zu technischen Details im Verlauf des Threads sicher noch einige Anmerkungen posten.

      Beginnen wir mir den Einbauplätzen.
      Damit man später keine Veränderung am Fahrzeug sieht, und auch keinen Stauraum verliert, kommen nur die originalen Einbauplätze in Frage. Auch wenn der Pajero von außen recht groß aussieht, sehr schnell wird klar: Innen hat man wenig Gestaltungsmöglichkeiten. Im Gegenteil, man muss sich zwingend an den wenigen Plätzen orientieren, welche Mitsubishi hier ab Werk vorgesehen hat; mit einer Ausnahme: Die Spiegeldreiecke können problemlos für einen Aufsatz-Hochtöner verwendet werden.
      Für einen Subwoofer fehlt leider letztlich der Platz, sofern man nicht auf Stauraum verzichten möchte. Aber man kann diesen „Mangel“ – wie angedeutet - halbwegs gut Kompensieren, dazu aber gleich mehr.

      Ansonsten kommen nun im langen V20 folgende originalen Einbauplätze zum Einsatz:

      Spiegeldreiecke für die Hochtöner:



      Die Seiten der unteren Konsole für die Mitteltöner:



      Die Türen für die Tieftöner:



      Und hinten die beiden Plätze über den Kotflügeln:



      Achtung – hier der angedeutete Kompromiss:
      *Meine* Lösung geht nicht davon aus, dass mehr als 2 Personen im Auto sind (im Normalfall logischer Weise auf den Vordersitzen), also wurde somit auch kein Wert auf die "Beschallung" der Rücksitzbank, oder gar den theoretischen zwei Sitzen im Kofferraum gelegt. Das bedeutet, dass bei dieser Lösung um "Volumen" zu erzeugen, die Einbauplätze im Kofferraum für zwei Tiefton-Spezialisten verwendet wurden. Diese arbeiten von 46 Hz bis (in unserem Fall) max. ca. 250 Hz, d.h. die Personen auf den Rücksitzen haben definitiv keinen gut abgestimmten Klang. Aber auch hierfür würde es theoretisch eine Lösungen geben, natürlich dann mit Abstrichen im Bassbereich. (Sprich, ovale 160 mm 2-Wege-Lautsprecher).

      Nun, was brauchen wir jetzt für die Realisierung? Oh je, eine ganze Menge...

      Die Auswahl im ROYK ist nun also auf folgende Komponenten gefallen:
      (Zum „warum“ und der Reihenfolge wird Proxima sicher auch noch die eine oder andere Anmerkung posten).

      Das "Autoradio" oder Steuergerät wurde u.a. wegen dem umfangreichen Equalizer, dem DBT mit Shiftfunktion, und diversen anderen brauchbaren Funktionen, wie auch letztlich guten Testergebnissen, das hier:
      JVC KD-X451DBT
      de.jvc.com/car-audio/dab-autoradios/KD-X451DBT/

      Das vielleicht wichtigste ist bei so einem "Old-Scool-Audio-System" neben den Lautsprechern natürlich die Endstufe. Was kostet die Welt, dieser 6-Kanal-Verstärker ist es geworden:
      Audio-System X-80.6
      hifitest.de/test/car_hifi_ends…/audio_system-x-806_13816

      Nun brauchen wir insgesamt 8 Lautsprecher, 4 Tieftöner, 2 Mitteltöner und 2 Hochtöner.

      Vorne, also Türen + Mittel-Konsole:
      AUDIO SYSTEM R100 EVO
      Mittel/Hoch vorne + Weiche, 100mm + 24mm:
      audio-system.de/index.php/de/produkte/lautsprecher/rseries
      AUDIO SYSTEM AS 165 FL EVO 16,5cm Auto Flach-Lautsprecher Kicker 165mm 260 Watt
      Der Bass für vorne, aus der gleichen Reihe.

      Hinten, seitlich über den Kotflügeln:
      Bass-Spezialisten:
      Der AX 165-4 EVO von AUDIO SYSTEM geht auf 46 Hz runter…
      audio-system.de/index.php/de/p…ponenten/tiefmitteltoener

      Aber…: Es braucht natürlich "leider" noch viel mehr, wie z.B.:
      - Evtl. Batterie-Terminals (es gibt viele, keine sind *richtig* gut). Ich experimentiere noch... Werde letztlich aber evtl. nur mit hochwertigen Kabelschuhen an den originalen Batterieklemmen arbeiten.
      - evtl. Stromverteiler, je nach Lösungsansatz
      - 16 - 35mm² Stromkabel (plus / minus für die Endstufe) (In meinem Fall von der Fa. Dietz)
      - Eine brauchbare Glassicherung (ja, je nach Endstufe kann das bis zu 150A brauchen)
      - Genug Lautsprecherkabel in 1,5mm² und 2,5mm² (in meinem Fall von Oehlbach, versilberte Kabel sind im KFZ wegen Korrosion am Kupfer evtl. keine falsche Wahl, rein akustisch bringt der Mehrpreis nichts. Der oft beschriebene Skin-Effekt tritt nur bei sehr hohen, nicht hörbaren Frequenzen auf.)
      - Unmengen an neuen Schrauben, Clips, Plastikteile für die ganzen Verkleidungen (Teilenummern variieren leider ziemlich, vor allem beim Facelift wie ich ihn habe; könnte ich aber für den V45W zur Verfügung stellen. Ich habe für insgesamt 200 EUR Schrauben und Clips im Laufe des Projekts nachgekauft! Dafür ist an der Stelle wieder 20 Jahre Ruhe… und ich habe von fast allen jetzt ein paar in der Schublade… ;o) )
      - evtl. neue Türfolie, samt dem dazu passenden dauerelastischem Klebstoff, z.B. von SIKAFLEX, oder vergleichbar
      - Flacheisen und Metall-Winkel um eine Konsole unter den Beifahrersitz zu bauen
      - Material (Metall / Alu / Stahl / Kunststoff / Schicht-/Sperrholz) um eine neue Lautsprecherkonsole für die Türen zu bauen
      - Grundierung/Lack um die Teile die man selber gebaut hat, entsprechend hübsch zu machen
      - Kabel/Draht/Schrauben/Muttern aller Art und Dimension um jeweils entsprechend reagieren zu können, wenn man was selber baut
      - Korrosionsschutz
      - Dauerelastische Kleb-/Dichtstoffe für Konsolen etc.
      - KFZ-geeignete Schaumstoffe zur Schalldämmung
      - KFZ-geeignete Schwerfolie oder Bitumenfolie um Bleche zu entdröhnen
      - Sprühkleber
      - Doppelseitiges Klebeband
      - Fensterdichtband
      - und letztlich: Eine ziemlich umfangreich ausgestattete Werkstatt. Sonst wird man "unterwegs" ein Problem bekommen, wenn man nicht auf jede sich ergebende Eventualität eine Lösung -> oder ein passendes Werkzeug hat. Oder sich zur Not das Werkzeug selber bauen kann... ;o)

      Wer jetzt noch nicht die Lust verloren hat... Los geht's!!!

      Sitze abdecken, Werkstattwagen holen, Rolltische und (viele) Ablagen bereitstellen, z.B. Biertischgarnituren sind nicht verkehrt.
      Ziemlich viele Teile brauchen zwischendurch einen definierten Ablageplatz. Wir haben u.a. meine Schäferboxen genommen und dort jeweils die Einzelteile gesammelt. Noch besser wäre – zwecks den unterschiedlichen Clips und Schrauben – zusätzlich noch Sortierboxen zu verwenden. Ich hatte beim Zusammenbau hier und da etwas Try&Error, bis die richtige Schraube am richtigen Platz saß. Z.B. sind an den Fußleisten doch tatsächlich 2 unterschiedliche Schrauben verbaut.

      Es hilft nix: Abbau (fast) sämtlicher Verkleidungen!
      - Vordere Türen
      - Beide A-Säulen (Fahrerseite, Mikro für Freisprechanlage und (evtl.) Maskierung von Fahrgeräuschen / Die DAB-Antenne in meinem Fall wir beifahrerseitig geklebt)
      - Alle Fußbodenleisten
      - alles im Heck, incl. Gurte, etc. Ja! Leider, geht nicht anders, da die Kotflügelabdeckungen sonst nicht abgebaut werden können. Also bis rauf zum Dachhimmel muss alles zumindest gelöst werden. Erst dann kann man diese riesen Kunststoffteile - vorsichtig – abnehmen und im Heckbereich sichern.

      Sieht dann grob so aus:













      Das Ziel bei dieser Aktion ist letztlich ja guter Klang. Das bedeutet, dass wir um jeden Lautsprecher eine Art "Box" bauen müssen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Anlage am Ende in etwa das tut was sie soll: Schepperfrei klar definierten Klang erzeugen.
      Ein gutes Negativ-Beispiel wäre ja aktuell (2019) z.B. eine Bang&Olusen-Anlage wie in den neuen Audis, für geschmeidige 2500 EUR Aufpreis. Die klingen ab Werk in etwa so, als wenn man in eine Blechmülltonne kotzt. Um sich so etwas nicht antun zu müssen, werden mit Schwerfolie und Schaumstoffen die vorhandenen Möglichkeiten, so gut wie es eben geht, ausgenutzt.

      Warum bauen wir einen fahrenden Lautsprecher?
      Beispielbilder für das Vorgehen hinten:





      Das A und O folgt zuerst immer den gleichen Vorgaben:
      - Bleche entdröhnen (Schwerfolie / Bitumenmatten)
      - Unnötige Schallwellen/Schwingungen vermeiden (Schaumstoffe)
      - Schall so steuern, damit er nicht an falschen Stellen austritt oder zur Schwingung anregt, wo nicht erwünscht (z.B. durch Abkleben von nicht benötigen Öffnungen, Löchern, etc.)

      Die Hochtöner sind hier noch vergleichsweise dankbar, man kann sie ohne weiteren großen Aufwand in die Spiegeldreiecke setzen.



      Bei den Mitteltönern sollte man bereits mehr Sorgfalt walten lassen, wir haben den Bauraum hinter den Lausprechern mit entsprechenden Schaumstoffen ausgekleidet.





      Spätestens bei den Tieftönern kommt man um deutlich mehr/viel Arbeit nicht herum. Das Blech (Tür/Kotflügel) sowie der Kunststoff muss entdröhnt werden, sprich: Schwerfolie kleben!
      Und evtl. nicht nur eine Lage, je nach Anspruch…



      Danach muss der Kunststoff der Abdeckungen/Blenden mit Schaumstoff und Fensterdichtung so vorbereitet werden, dass er „gerade noch so“ von den Clips straff gehalten wird, und sich durch die Bässe nicht mehr zum Schwingen anregen lässt.

      Hier die rechte Tür kurz vor der „Fertigstellung“:



      Aus der Türverkleidung musste etwas Material entfernt werden, damit die 160mm Tieftöner „durchpassen“:



      Leider wird sich das Entdröhen/Entscheppern im Pajero nur sehr schwer zu 100% realisieren lassen. Ab einer gewissen Lautstärke kommt derart viel Druck, selbst von den „kleinen“ Bässen, das letztlich doch *irgendetwas* im Auto anfängt unschön, entgegen der ganzen Maßnahmen „Lärm“ zu machen. Zumindest konnte ich unserem Auto noch nicht gänzlich abgewöhnen, dass die eine oder andere Verkleidung oder Türfolie bei größerer Lautstärke ungewollte Geräusche macht, also ungewollt mitschwingt. OK, wir reden dann aber auch von wirklich laut, evtl. an der Grenze der Lausprecher, welche dann bereits jeweils im Bereich von knapp 250 Watt Gesamtleistung arbeiten, wenn man den Angaben von Lautsprechern und Endstufe glaubt. (Gesamtleistung wären eigentlich ca. 1300 Watt, welche sich aber so oder so nicht abbilden lassen, da wird vorher jeder Mensch freiwillig den „Soundcheck“ abbrechen oder eben das eigene Trommelfell streiken, oder die Sicken/Membranen werden final und nachhaltig das Zeitliche segnen).
      Ich erwähne das nur deshalb an dieser Stelle, denn JETZT *könnte* man hier noch Arbeit in Dämmung/Entdröhnung investieren. Später wird man (wie ich) dann eher die Lust verlieren noch weiter zu Optimieren, es stecken zu diesem Zeitpunkt schon knapp 70-80h Arbeit im Projekt.

      Wie auch immer, weiter geht’s:
      Der Einbau der einzelnen Lautsprecher/Komponenten ist mitunter letztlich etwas zeitaufwändig.
      Zum Beispiel die Kabelführung ist nichts für Hektiker. 1,5mm² Kabel der Hochtöner zusammen mit den 2,5mm² der Tieftöner aus der Tür durch die originale Türdurchführung in den Innenraum zu fädeln bedarf etwas Geduld. Aber mit einer gut gemachten Drahtkonstruktion geht es. Vielleicht verrät euch Proxima hier den einen oder anderen Trick… ;o)
      Beweis:



      Die anderen Lautsprecherkabel führt man zusammen mit denen aus der Tür entlang der originalen Kabelbäume an den Seiten unter den 6 Abdeckungen rechts und links.





      In unserem Fall haben wir die letzten Stückchen jeweils unter dem Teppich unter dem Beifahrersitz zusammengeführt und dort zusammengefasst.
      Die Kabel auf der Fahrerseite wurden ebenfalls unter dem Teppich über den Getriebetunnel unter den Beifahrersitz geführt.



      Die 5 Kabel (4x Chinch, 1x Einschaltsignal (remote) für die Endstufe) vom Steuergerät zum Verstärker, sowie die Stromkabel wurden getrennt davon entlang des Getriebetunnels geführt, um eine Wechselwirkung mit dem Kabelbaum des Autos oder den Lautsprecherkabeln auszuschließen.

      Warum liegen die Kabel nun wie sie liegen?
      Als einziger Einbauplatz kommt (wenn man keinen Platz verschenken möchte, und auf das kleine Kunststoff-Staufach darunter verzichten kann) für die Endstufe nur der freie Platz unter dem Beifahrersitz in Frage. Alle anderen Plätze lassen sich mit einem Verstärker dieser Größe nur realisieren, wann man dafür anderweitig Stauraum opfert.
      Wenn die Anlage unauffällig eingebaut sein soll, dann bleibt nur die Variante:
      Eine stabile und entkoppelte Konsole bauen, Endstufe unter den Beifahrersitz, Kabel dort bündeln, glücklich sein.

      Tobi hatte zwar an dem Tag anderes in der Werke vor, aber so Kram kann er leider gut! Also war die Konsole sein Job, … und was will man sagen… Perfekt:



      OK, immerhin habe die ganzen Teile ich selbst lackiert, ist sogar ordentlich geworden:



      Passt!
      Man beachte auch die Gummi-Entkoppelung aus Benzinschlauch... ;o)



      Passt PERFEKT!!!



      Was fehlt noch?
      Stromversorgung.

      Es gibt beim Pajero sehr wenige Möglichkeiten katastrophenfrei durch die Spritzwand zu kommen.

      Da bei uns die Standheizung den einzigen Punkt blockiert, an welchem man noch halbwegs problemlos „Durchbohren“ könnte, bleibt auch hier nur eine Möglichkeit:
      Man muss entlang des originalen Kabelbaumes in den Innenraum. Die originale Gummitülle wird dabei allerdings in Mitleidenschaft gezogen.



      Wir haben versucht einen Weg zwischen Wärmetauscher und Lüfter in den Motorraum zu finden. Es würde evtl. gehen, sofern dort keine Standheizung o.Ä. verbaut wäre, oder eine zweite Batterie, etc. Letztlich blieb wirklich nur der Weg entlang des Kabelbaumes. Nicht ideal, aber geht. Natürlich sollte die danach teilzerstöre Gummitülle wieder mit Dichtungsmasse verschlossen und dicht gemacht werden um die Watfähigkeit des Autos zu erhalten wie gedacht!

      Die Kabel werden an der Endstufe ganz normal angeschlossen, auf der Seite der Batterie sieht es -platzbedingt - etwas komplizierter aus.
      Wir brauchen eine Sicherung, welche möglichst nah an der Batterie angebracht ist. Der Hersteller sieht hier nur max. 30cm bei 16 mm² vor. Wenn man ausreichend große Querschnitte verwendet (wie in unserem Fall 35mm²), dann spricht aus der Theorie der Elektrotechnik nichts dagegen, die Sicherung ein paar Zentimeter weiter entfernt zu verbauen. Auf der Rückseite des Batteriefaches bietet sich ein schöner Platz für eine große Sicherung an.



      Die Kabelführung hab ich vorläuft so gewählt wie sie jetzt ist, damit ich die mühsam verlegten Kabel nicht unnötig kürzen musste. Abgeschnitten ist später schnell, für den Moment lasse ich es so, damit wäre man im Falle des Falles beim Umbau noch flexibel.
      Frei nach dem Motto: Mist, schon 3x abgeschnitten, immer noch zu kurz…

      Finalisierung:
      Wie man ein Radio einbaut und anschließt, dass setzen wir jetzt einfach mal voraus. Es wird Zeit für einen ersten Soundcheck.



      Man folge auch hierbei den Hinweisen der Hersteller. Z.B. kann man die eine oder andere Voreinstellung am Verstärker und am Radio schon vorher durchführen.
      Die „Gain“-Regler sollten zuerst alle auf „Null“ stehen, um sich nicht direkt beim ersten Einschalten Probleme zu machen.

      Der allererste Soundcheck war direkt schon mal nicht schlecht:



      Aber jetzt geht es ans finale Zusammenbauen des Autos und um das Abstimmen der Anlage.

      ... Fortsetzung folgt nach 10h Betrieb ...

      Sammlung Tipp&Tricks:

      Fensterdichtband an den richtigen Stellen kann helfen die Abdeckungen abzudichten und zu „entscheppern“:

      Beispiel anhand der hinteren Kotflügelabdeckungen:





      Hier werden wir Stück für Stück ergänzen. Teils mit eigenen Erfahrungen, können aber gerne auch die Erfahrungen anderer User einpflegen!
      Not my circus, not my monkeys, but I know all the clowns!
      ...
      "Der Krieg ist der Vater aller Dinge. Krieg ist Vater von allen, König von allen. Die einen macht er zu Göttern, die anderen zu Menschen, die einen zu Sklaven, die anderen zu Freien." (Heraklit von Ephesos, ca. 520 bis 460 v. Chr.)
      Na dann, packen wir's an. Freiwillige vor!
      ...
      "Spezifikationen sind für die Schwachen und Ängstlichen!"
      Klingonischer Softwareentwickler (2292 - 2379)
      dank euch für die ausführliche dokumentation.
      da haste es ja richtig krachen lassen. wenn du jetzt auf reisen gehst, musste auch noch so packen, dass nichts scheppert wenn der monsterbass loslegt.
      ich bin ein freund von guten in ears bei meinem rumpeltraktor. vorteil...sie dämpfen auch die aussengeräusche. nachteil...sie dämpfen auch die aussengeräusche.

      für hörbücher wenn man nicht alleine fährt, hätte ich vermutlich lediglich nen guten bluetoothspeaker aufs armaturenbrett gestellt und fertig.

      aber nun haste ja auch was gutes zum musikhören drin, das ist eh das wichtigere. was ich nicht verstehe...warum geht ihr vom verstärker mit der masse nicht an die karosse? gibts da soviele störungen, oder was ist der grund?

      und falls bei der neuen anlage auch der wunsch auf neue musik auftaucht...hier ein paar vorschläge:

      youtube.com/watch?v=OjPrcRjN0VM
      youtube.com/watch?v=FIRXNA3Eofs
      youtube.com/watch?v=LCoCm8nRotw
      youtube.com/watch?v=TdT4t0ywppA

      makro|bln schrieb:

      warum geht ihr vom verstärker mit der masse nicht an die karosse?

      Das wollte vor allem ich so haben, damit auf jeden Fall ausgeschlossen ist, dass man an der Stelle später nicht nachbessern muss.
      Ob man nun eine oder gleich zwei Strippen legt, ist quasi der gleiche Aufwand. Aber später das Problem von Störungen im System zu finden..., das steht in meinen Augen in keinem Verhältnis.
      Daher ist das System soweit nun entkoppelt.

      Danke auch für die Links zur Musik!

      Ah genau... noch dazu:

      makro|bln schrieb:

      dass nichts scheppert wenn der monsterbass loslegt.


      Genau genommen ging es bei diesem Design um "Volumen" und nicht um lauten Bass.
      Und es ist auch in der Tat so, dass der Bass im Moment eher unauffällig mit dabei ist. Zwar durchaus in einer Intensität, dass dann doch (trotzs des Aufwandes) irgendwo irgendwas was anfängt zu "scheppern", aber das bekomme ich in den kommenden Wochen noch in den Griff. ;o)
      Not my circus, not my monkeys, but I know all the clowns!
      ...
      "Der Krieg ist der Vater aller Dinge. Krieg ist Vater von allen, König von allen. Die einen macht er zu Göttern, die anderen zu Menschen, die einen zu Sklaven, die anderen zu Freien." (Heraklit von Ephesos, ca. 520 bis 460 v. Chr.)
      Na dann, packen wir's an. Freiwillige vor!
      ...
      "Spezifikationen sind für die Schwachen und Ängstlichen!"
      Klingonischer Softwareentwickler (2292 - 2379)

      makro|bln schrieb:

      was ich nicht verstehe...warum geht ihr vom verstärker mit der masse nicht an die karosse? gibts da soviele störungen, oder was ist der grund?


      Wir haben das anfangs auch erwogen.
      Es ist aber mit mehreren Problemen verbunden. Zunächst einmal wussten wir vorher nicht, wo wir den Verstärker unterbringen können, da gibt es nicht immer einen praktikablen Massepunkt. Dazu kommt das Alter des Fahrzeuges und die Dinge, die man nicht unbedingt sieht, wenn zwei Bleche überlappen. Das Risiko eines höheren Übergangswiderstandes wollten wir total ausschließen. Ursprünglich war die Anwendung von Stromverteilern vorgesehen, wenn die vorhandene Stromversorgung des Radios Probleme macht, dadurch würde man Potentialunterschiede, die zu Störungen führen können, minimieren. Der originale Massepunkt für das Radio an einem Blech von der Mittelkonsole ist nicht ideal.
      "Wahrheit ist so uninteressant!"
      Qetesh /Vala Mal Doran

      "Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen."
      Erich Maria Remarque (Dt. Schriftsteller)

      Fjordblaues Imperium
      danke für die erklärung. mich wundert, dass die beiden dicken kabel noch durch die original kabelführungen durch die spritzwand passen. ich wollte damals da auch durch, aber das ganze kam mir schon recht voll vor und die originale abdichtung wollte ich auch nicht auseinanderpflücken. am ende habe ich daneben ein loch gebohrt und die kabel da durch gelegt.
      noch kurz zu deiner absicherung...einmal soll die das gerät vermutlich absichern...falls da mal was schief geht. aber auch das kabel gegen kurzschluss. daher möglichst so dicht an der batterieklemme wie es geht. ick nehme an du weisst das selbst...wollte es nur nochmal gesagt haben.
      Die Sicherung ist ausschließlich für das Kabel. Die Geräte einer CarHifi Anlage haben eigene Sicherungen. Der Abstand zur Batterie wurde so kurz wie möglich gewählt, leider ist da beim Pajero nicht so viel Platz wie man denkt oder hofft. Im Vergleich mit meinen bisherigen Autos habe ich noch nie so eine Enge in einem so großen Auto erlebt. Bei der Ausführung der Sicherung haben wir auf eine Metallstreifensicherung gesetzt, weil diese den geringsten Übergangswiderstand hat, Stecksicherungen oder Glasrohrsicherungen sind ungeeignet für solche Sachen.
      "Wahrheit ist so uninteressant!"
      Qetesh /Vala Mal Doran

      "Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen."
      Erich Maria Remarque (Dt. Schriftsteller)

      Fjordblaues Imperium

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Proxima“ ()

      Hallo zusammen,

      die Sache mit "der Sicherung" ist leider eine Sache für sich, und daher wollte ich dazu nochmal was loswerden.
      In vielen Fachzeitschriften, Anleitungen, Handbüchern und Foren wird davon gesprochen, dass eine Sicherung maximal 30cm von der Stromquelle entfernt angebracht werden DARF. Und es wird oft auf den Gesetzgeber und Vorschriften verwiesen.

      Die Realität ist aber:
      Es gibt dazu weder ein Gesetz, noch eine Verordnung oder eine Vorschrift. Die 30cm hat irgendjemand mal erfunden und alle anderen scheinen dies dann übernommen und abgeschrieben zu haben.

      Warum bin ich da so sicher?
      Ich habe nun 6 verlässliche Quellen dazu befragt.
      1) Die StVZO - Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung -> Nix!
      2) RICHTLINIE DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES über die regelmäßige technische Überwachung von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeuganhägern -> Nix!
      3) DEKRA Richtlinien / Leitfaden -> Nix!
      4) DEKRA HU Prüfingeniuer -> Noch NIE was von 30cm gehört, und der Kerl macht den Job schon länger und gehört eher zu den Wissenden in dem Gewerbe.
      5) KFZ-Elektriker-Meister -> Noch nie gehört!
      6) KFZ-Konstrukteur/Ingenieur der ganz real Autos baut/konstruiert -> Es gibt keine solche Vorschrift! (Erst bei den neuen 60V-Autos gibt es klare Regeln, nicht aber bei 12V).

      Fazit:
      Aus technischen und physikalischen Gründen sollte die oben genannte Sicherung so nah wie möglich an die Stromquelle.
      Nicht mehr und nicht weniger.

      Damit viele Grüße
      Gero
      Not my circus, not my monkeys, but I know all the clowns!
      ...
      "Der Krieg ist der Vater aller Dinge. Krieg ist Vater von allen, König von allen. Die einen macht er zu Göttern, die anderen zu Menschen, die einen zu Sklaven, die anderen zu Freien." (Heraklit von Ephesos, ca. 520 bis 460 v. Chr.)
      Na dann, packen wir's an. Freiwillige vor!
      ...
      "Spezifikationen sind für die Schwachen und Ängstlichen!"
      Klingonischer Softwareentwickler (2292 - 2379)
      Die Sicherung so dicht wie möglich bedeutet möglichst weniger als 30cm.
      warum?
      Nun, der Kurzschlussstrom einer Batterie ist ablesbar. Liegt i.d.R. zwischen 600 und 900A.
      Sollte das Kabel auf dem Weg zwischen Batterie Pluspol und Sicherung einen Masseschluss bekommen, versucht dieser Strom so lange wie möglich zu fliessen.
      Kleinster Stromkreis, begrnzt nur durch den Innenwiderstand der Batterie zzgl.Kabel und Übergangswiderstand zur Masse.
      Bedeutet real, vom Kabel ist nicht mehr viel übrig, die Batterie ist hin, im günstigsten Fall nicht noch explodiert, weil immens Wärme entsteht.
      Also gehört die Sicherung möglichst direkt auf die Polklemme, wenn es denn geht.
      Klugscheissermodus aus.
      Starkstromtechniker mit 35 Jahren Berufserfahrung legt sich wieder hin und wünscht viel Freude an der fahrenden Disco
      Was sachlich und fachlich richtig ist stößt in der Praxis an Grenzen.
      Das 35mm² Stromkabel wurde mit 160 Ampere abgesichert. In diesem Bereich sind mir keine Polklemmen mit integriertem Sicherungshalter und brauchbarem Übergangswiderstand bekannt. Der dadurch verwendete Sicherungshalter hat eine bestimmte konstruktive Größe, bedingt durch das Sicherungselement, die Kabelaufnahmen und dem Umstand der Dichtheit gegen Wasser.
      Wie bereits schon geschrieben wurde, reden wir von einer 12V Anlage. Die Hersteller verschiedenster Fahrzeuge verlegen unter Umständen meterlange Kabel bis zur ersten Sicherung! Im LKW Bereich ist das noch krasser.

      Gefordert wird, dass Stromkabel im Fahrzeug so zu verlegen sind, dass sie weder zu stark geknickt werden noch durch irgendwelche Kanten es zu aufgescheuerten oder aufgeschnittenen Isolierungen kommen kann. Deswegen wurden beim Einbau alle Kabel nach diesen Richtlinien verlegt und das Stromkabel vom Pluspol bis zur Sicherung wurde noch zusätzlich ummantelt.

      Die Folgen eines Kabelkurzschlusses sind bekannt, aber wie Nagero schon geschrieben hat (ich wollte es auch erst nicht glauben, der Steuerungstechniker in mir hat sich genug gewundert) es scheint keine gesetzliche Regelung zu dem Problem zu geben. Für den beschriebenen Einbau wäre mit dem verfügbaren Material keine andere Lösung möglich, als der gegangene Weg.
      "Wahrheit ist so uninteressant!"
      Qetesh /Vala Mal Doran

      "Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen."
      Erich Maria Remarque (Dt. Schriftsteller)

      Fjordblaues Imperium

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Proxima“ ()

      Danke, aber die Ehre gebührt an der Stelle nargero, er hat die aktuelle Umsetzung der Stromversorgung installiert.
      Als ich das Projekt vor Ort verlassen musste, hatte ich es noch mit handelsüblichen HiFi Stromterminals versucht, was sich am Ende nicht bewährt hatte.
      "Wahrheit ist so uninteressant!"
      Qetesh /Vala Mal Doran

      "Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen."
      Erich Maria Remarque (Dt. Schriftsteller)

      Fjordblaues Imperium
      Moin Jungs,
      alles easy, die Anlage samt Auto war jetz am WE auf dem Badischen Allradtreffen und alles hat wunderbar funktioniert... ;o)
      Heute Morgen ist das Auto tapfer angesprungen und wir sind dank Untersetzung und Sperren auch wieder aus dem Gelände rausgekommen. ;o)
      Und ja, es war echt TIEFER Schlamm... (Welcher Dank eines Kärchers jetzt auch wieder weg ist).
      Nach nunmehr einigen hundert Kilometern mit der neuen Anlange meine ich behaupten zu können, dass das alles so funktioniert wie gedacht.
      Viele Grüße
      Gero
      Not my circus, not my monkeys, but I know all the clowns!
      ...
      "Der Krieg ist der Vater aller Dinge. Krieg ist Vater von allen, König von allen. Die einen macht er zu Göttern, die anderen zu Menschen, die einen zu Sklaven, die anderen zu Freien." (Heraklit von Ephesos, ca. 520 bis 460 v. Chr.)
      Na dann, packen wir's an. Freiwillige vor!
      ...
      "Spezifikationen sind für die Schwachen und Ängstlichen!"
      Klingonischer Softwareentwickler (2292 - 2379)

      nargero schrieb:

      Nach nunmehr einigen hundert Kilometern mit der neuen Anlange meine ich behaupten zu können, dass das alles so funktioniert wie gedacht.


      Du kannst dir nicht denken, wie sehr mich das freut.
      Da es keine Beispiele gab, ist die ganze Sache praktisch von Grund auf virtuell am Reisbrett im Gehirn entstanden. Solche Dinge bergen immer ein Risiko. Mir fällt ein Stein vom Herzen.
      "Wahrheit ist so uninteressant!"
      Qetesh /Vala Mal Doran

      "Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen."
      Erich Maria Remarque (Dt. Schriftsteller)

      Fjordblaues Imperium
      Bei Deinem Superhirn habe ich da keine Bedenken Uwe !!!! Die einzige Schwachstelle wäre hier der Schwoabe Gero - aber den haste ja zum Glück bändigen können....
      Leute, die mit mir nicht auskommen, müssen eben noch an sich arbeiten !!! $finger $finger $finger



      Im Laufe der Jahre begriff ich, daß es unmöglich ist, allen zu gefallen. Daher entschied ich, einfach Allen auf den Sack zu gehen.
      Und ich liebe es..........
      Du wieder, so ein Blödsinn...tsss...
      "Wahrheit ist so uninteressant!"
      Qetesh /Vala Mal Doran

      "Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen."
      Erich Maria Remarque (Dt. Schriftsteller)

      Fjordblaues Imperium
      ... und nicht vergessen ... Am Radio evtl. das gelbe und rote Kabel "vertauschen". Dauerplus ist nicht immer gleich Dauerplus... ;o)
      Jetzt merkt sich das Radio sogar was... Das ist gut so, dann brauche ich mir nix merken... :thumbup:
      Not my circus, not my monkeys, but I know all the clowns!
      ...
      "Der Krieg ist der Vater aller Dinge. Krieg ist Vater von allen, König von allen. Die einen macht er zu Göttern, die anderen zu Menschen, die einen zu Sklaven, die anderen zu Freien." (Heraklit von Ephesos, ca. 520 bis 460 v. Chr.)
      Na dann, packen wir's an. Freiwillige vor!
      ...
      "Spezifikationen sind für die Schwachen und Ängstlichen!"
      Klingonischer Softwareentwickler (2292 - 2379)
      An der Stelle möchte ich einige Dinge über die Planung der Anlage / Einbaulösung schreiben.

      Warum jetzt so ein Projekt werden einige fragen. Nun, das ist ganz einfach - CarHifi stirbt.
      Die Anzahl der Anbieter und Hersteller von Hardware schrumpft von Jahr zu Jahr. Schuld daran ist die Autoindustrie. Autoradios haben in Neuwagen die merkwürdigsten Formen, Lautsprecher lassen sich nicht mehr mit normalen Verstärkern betreiben, sondern nur mit der Herstellerlösung, weil sowohl die Endgeräte als auch verwendete Verstärker nur mit den Lautsprechern und keinen anderen zusammen arbeiten. Dazu kommt eine intensive Anbindung an das Bordnetz, dabei ist vor allem die Verbindung mit digitalen Bussystemen in den Fahrzeugen zu erwähnen.
      Ein weiterer Grund war das Alter des Fahrzeuges. Was soll bitte nach 20 Jahren aus einem Werkslautsprecher mit Papiermembran noch heraus kommen? Also lohnt zumindest der Austausch der Lautsprecher. Konsequenterweise lohnt auch der Austausch des Steuergerätes, weil im Zeitalter von DAB+ und Freisprecheinrichtung über BT einfach zu viele Veränderungen im Vergleich zu einem Radio von vor 10 oder 20 Jahren passiert sind.

      Eine Warnung sei aber noch ausgesprochen: Wer ein H-Kennzeichen anstrebt, der sollte den beschriebenen Umbau nicht machen, bzw. sich vorher informieren.

      Kommen wir zu den Überlegungen.

      Die erste Frage war: Was ist in so einem Pajero an Einbauplätzen vorhanden und was wurde serienmäßig verbaut?
      Was ich daraufhin als Antwort fand, hat mir nicht gefallen. An dieser Stelle danke ich Frank (Schlange) für die Unterstützung. Der Pajero hat in Deutschland im Armaturenbrett 10cm Lautsprecher mit Zweipunktverschraubung und hinter der zweiten Sitzreihe ovale Lautsprecher der Größe 6x9 Zoll. Später wurden mittels Blechadapter an der Stelle 16cm Lautsprecher verbaut. Was man dem deutschen Kunden nicht von Seiten des Herstellers zugestanden hat, aber merkwürdigerweise in anderen Ländern verfügbar war, das waren 16cm Lautsprecher in den vorderen Türen und Spiegeldreiecke mit integrierten Hochtönerern.

      Soweit so gut. Im Gegensatz zu sonstigen Angewohnheiten von Mitsubishi ist der Einbau der in Deutschland nicht verfügbaren Lautsprecher nicht vorbereitet. Das ist deswegen wichtig, weil wir mitten in der Ausführung des Projektes feststellen mussten, dass keine Kabel in die Türen gelegt waren und die Türverkleidung mit dem Gitter ein falscher Freund ist, weil man erst eine Öffnung selbst erstellen muss. Ganz zu schweigen vom fehlenden Montageadapter für den Lautsprecher (aus Plastik). Die sind natürlich nicht in Deutschland erhältlich.

      Nächster Punkt: Die Konzeption.
      Vorgaben waren:
      - old School (so wenig wie möglich digitale Elektronik im Signalweg)
      - ein Verstärker (es wäre auch eine Lösung mit zwei Verstärkern möglich gewesen)
      - gute Sprachwiedergabe (Hörspiele, Hörbücher)
      - verdeckter Einbau, keine Einschränkungen bei der Nutzung des Fahrzeuges

      Also wurde zuerst versucht, passende Lautsprecher zu finden. Passend ist dabei unter verschiedenen Gesichtspunkten zu sehen. Für eine gute Sprachverständlichkeit und die Abbildung der akustischen Bühne über dem Armaturenbrett ist ein Zwei - Wege Komponentensystem mit 2,5cm Hochtöner und 10cm Mitteltöner unumgänglich. Durch die Forderung nach nur einem Verstärker für alle Lautsprecher und dem Fehlen eines Achtkanalverstärkers am Markt müssen Mitteltöner und Hochtöner mittels passiver Weiche zusammenarbeiten. Die sollte dann natürlich auch entsprechend hochwertig ausfallen. Bei meiner Suche bin ich dann auf einen mir schon länger bekannten Anbieter gestoßen. In Deutschland entwickelt, hohe Qualität zum angemessenen Preis, es wurde das R 100 EVO Komponentensystem von AudioSystem. Im Interesse eines guten Zusammenspiels mit den anderen angedachten Lautsprechern habe ich dann natürlich das restliche Sortiment des Anbieters durchsucht. Für die Tür vorne ist ein Lautsprecher mit geringer Einbautiefe erforderlich, weil es sonst Konflikte mit der Fensterscheibe gibt. Noch schlimmer ist es, dass der Einbauadapter natürlich nicht verfügbar war. So beschlossen wir auf Nummer sicher zu gehen und eine geringe Einbautiefe schon beim Lautsprecher sicher zu stellen. Die Wahl fiel auf den AS 165 FLAT EVO, ebenfalls von AudioSystem.

      Mit dieser Kombination spielt für Fahrer und Beifahrer die Musik vorn und die akustische Bühne stimmt auch.

      Für hinten habe ich länger gegrübelt. Zum einen waren bei ROKY natürlich original die ovalen Lautsprecher verbaut. Vorteil ist bei der Bauform die relativ große Membranfläche. Leider habe ich trotzdem keinen Lautsprecher gefunden, der eine ansprechend tiefe untere Grenzfrequenz hat, scheinbar ein Nachteil der ovalen Form. Die Besonderheit des Konzeptes sollte sein, dass die hinteren Lautsprecher nur unterstützend im tieferen Bassbereich mitspielen sollen. Was bedeutet, bei spätestens 150 Herz müssen sie abgetrennt werden. Natürlich gibt es Tieftöner die als Subwoofer mit einer Größe von 16cm einsetzbar sind. Das Problem dabei ist, sie brauchen ein definiertes Gehäuse um zu funktionieren. Genau das haben wir am vorgesehenen Einbauplatz nicht. Deswegen fiel die Wahl letztendlich auf den AX 165-4 EVO. Die mechanische Ausführung dieses Lautsprechers ist der Hammer. Neben einem Gusskorb verfügt er über eine Membrane aus einem speziellen Gewebekunststoff, die mit der Sicke nicht nur verklebt ist, sondern auch vernäht!
      Bei den verbauten Lautsprechern ist übrigens keiner mit einer Membrane aus Papier dabei.

      Parallel zur Wahl der Lautsprecher lief die Suche nach einem Verstärker.
      An diesen gab es einige Anforderungen:
      - klassische analoge A/B Ausführung, Klasse D, wenn überhaupt, nur für die hinteren Tieftöner
      - Anschlüsse alle auf einer Seite
      - umfassende Einstellmöglichkeiten, analoge aktive Frequenzweiche mit Hochpass auf den Kanälen 1 und 2, Bandpass (für die Tür) auf den Kanälen 3 und 4 sowie möglichst Bandpass für die Kanäle 5 und 6, und dabei alles entsprechend hinreichend fein justierbar

      Der Markt an 5 oder 6 Kanal Endstufen ist sehr übersichtlich. Bei Fünf Kanälen hätte ich die hinteren Tieftöner parallel geschaltet und die Endstufe hätte 2 Ohm stabil sein müssen. Die Wahl fiel letztendlich ebenfalls auf ein Gerät aus dem Hause AudioSystem die X-80.6. Da der Einbau des Verstärkers nicht an dem geplanten Ort stattfinden konnte (manchmal ist ein riesiger Pajero einfach ohne Platz) wurde eine Konsole unter dem Beifahrersitz gebaut. Der Dank geht an Tobi für seinen wegweisenden Einsatz.

      So weit zur Planung. Dazu sind dann noch Kabel und Kleinteile gekommen.

      Der Einbau ist im obigen Artikel ja schon gut beschrieben. Es ist darauf zu achten, dass unter jeden Lautsprecher eine Dichtung aus geeignetem Material gehört. Im Bild ist das oben beim 10er Tiefmitteltöner zu sehen. Je nachdem für welchen Lautsprecher man sich für die Tür entscheidet ist zu beachten, dass in Verbindung mit dem Einbauadapter für eine Art Dach über dem Lautsprecherteil, welches in die Tür herein ragt, zu sorgen ist, damit an den Innenseiten der Türbleche herunterlaufendes Wasser den Lautsprecher nicht beschädigen kann. Am Besten ist man da mit dem Originaleinbauadapter bedient. Allerdings gibt es da das Beschaffungsproblem.

      Die Wahl des Steuergerätes ist eine Frage des persönlichen Geschmackes. Es sollte vier Vorverstärkerausgänge haben, die einen möglichst hohen Signalpegel liefern. Ansonsten sollte die Ausstattung drin sein, die man braucht, ich persönlich würde nichts ohne DAB+ und Freisprecheinrichtung verbauen. Weil das Einmessen der Anlage in der geschilderten Konfiguration nicht ganz einfach ist, würde ich auf ein optisches Laufwerk nicht verzichten.

      Sorry für die Wand aus Text, aber ich hoffe damit einen Einblick in die Planungsphase des Projektes geben zu können.

      Wer den Aufwand nicht betreiben möchte aber trotzdem etwas tun will, für den habe ich einen Artikel geschrieben, in dem Lösungen von minimal bis maximal beschrieben werden.
      Zu finden hier: Grundlagen für die Planung einer Car Hifi Anlage am Beispiel des Pajero
      "Wahrheit ist so uninteressant!"
      Qetesh /Vala Mal Doran

      "Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen."
      Erich Maria Remarque (Dt. Schriftsteller)

      Fjordblaues Imperium

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Proxima“ ()

      Cui honorem, honorem!
      Uwe gebührt bei diesem Projekt definitiv eine Verneigung ob seiner Kenntnisse und Planung.

      D A N K E !

      Ich freue mich schon auf den kommenden Artikel mit verschiedenen Möglichkeiten, wer weiß, das Sternchen und der JOKER haben ja letztlich auch noch Bedarf. ;o)
      Not my circus, not my monkeys, but I know all the clowns!
      ...
      "Der Krieg ist der Vater aller Dinge. Krieg ist Vater von allen, König von allen. Die einen macht er zu Göttern, die anderen zu Menschen, die einen zu Sklaven, die anderen zu Freien." (Heraklit von Ephesos, ca. 520 bis 460 v. Chr.)
      Na dann, packen wir's an. Freiwillige vor!
      ...
      "Spezifikationen sind für die Schwachen und Ängstlichen!"
      Klingonischer Softwareentwickler (2292 - 2379)
      Wenn ich das so lese, glaube ich, ich bin mit meinem originalen Kasettenradio aus Anno 2000 ein klitzekleinesbischen raus... :whats
      Beste Grüsse, Frank

      Ich bin nur verantwortlich für das was ich schreibe, nicht für das was Du verstehst! :ideaa

      Einfachheit ist die höchste Form der Raffinesse (Leonardo da Vinci)

      Link zu den Unterhaltskosten Pajero 2.8 TD:

      Schlange schrieb:

      Wenn ich das so lese, glaube ich, ich bin mit meinem originalen Kasettenradio aus Anno 2000 ein klitzekleinesbischen raus... :whats

      Jeder, der einmal ein Blaupunkt Bremen, Köln, Frankfurt, Hamburg oder Berlin hatte, hat kein Problem mit dem Thema Kassette und Klang. Die meisten Menschen haben nicht ansatzweise eine Ahnung, was klanglich mit der guten alten Kompakt Kassette ging. Deswegen musste sie ja auch weg....

      Letztendlich ist bei der ganzen Sache die Frage, wer braucht welche Funktion, muss man das haben und wann ist es zu spät. Besitzer eines DAB Radios, die sich daran gewöhnt hatten, werden verstehen, was ich meine, spätestens seit DAB abgeschaltet wurde, die zukunftssichere digitale Plattform......
      Die Dienste, für die ein Autoradio steht, könnten in Zukunft einfach mal so gestaltet werden, dass du mit einem alten Radio keine Chance hast. Dafür bekommst du ein H-Kennzeichen.... ist doch auch etwas. ;)
      "Wahrheit ist so uninteressant!"
      Qetesh /Vala Mal Doran

      "Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen."
      Erich Maria Remarque (Dt. Schriftsteller)

      Fjordblaues Imperium