Colt C50 GLXi - Schwachstellen

      Öhm. also ich hab zwar einen da. Aber der hat keine einzige "gutstelle" mehr da er schon 10 Winter draußen steht. Also da muss ich ausnahmsweise mal passen.
      Kunden hab ich auch keine mehr damit. Bin wohl zu spät ins Geschäft eingestiegen. :D

      Aber Proxima hatte lange so ein Auto, vielleicht schreibt er was dazu. Würde mich auch interessieren. :)
      Guck dir auf jeden Fall Schweller, Radläufe und die Falzkanten im Motorraum nach Rost an. Aber eigentlich ist der Colt bei entsprechender Pflege ziemlich rostfrei, wie der Sigma. Ach und ich glaub der C50 kostet 179€ Steuern im Jahr, recht viel wie ich finde.

      PS: Was hast'n mit dem Colt vor?
      Mitsubishi Sigma 3,0l 24V, 205 PS, Bj. 1994



      Die 388 auf dem Elbetreffen!
      Mein C50 war EZ 12 1990, ich habe ihn im Spätsommer 1992 von Privat gekauft und bis Mai 2001 gefahren.
      Der Motor war die 1,5er Maschine mit Multipointeinspritzung 12 Ventilen und 90 PS, 3 Wege Katalysator, Servolenkung, elektrische Außenspiegel (also das Nachfaceliftmodel) in T72 Nopiablaumetallic, der Fahrersitz war höhenverstellbar und die Lenksäule höhen- und längenverstellbar.
      In der Zeit gab es nur eine außerplanmäßige Reparatur und das war der Kühlwasserthermostat. Bei ca 130000km gab es einen Riss in der Zylinderkopfdichtung nach außen, leider auf der Motorrückseite. Die restlichen 70000km, die er bei mir war, sorgte Holts Kühlerdicht (einmalige Behandlung) für Dichtheit und Zufriedenheit. Rost findet sich am C50 bei guter Pflege kaum. Der obere Kühlerquerträger und der Batteriehalter verhalten sich wie beim Galant, die Stoßstangenhalteträger rosten gern und die Radläufe hinten sind ein Thema. Weiterhin die Schweißnähte der hinteren unteren Schürze (da wo die Nebelschlussleuchte und der Rückfahrscheinwerfer drin sind) und ihrem vorderen Gegenstück. Hat er einen Dachspoiler, dann unbedingt an den Stellen schauen, wo er am Dach scheuern könnte. Die Heckklappe rostet unter dem Kennzeichenhalter, weil der am Blech scheuert. Die Kennzeichenbeleuchtung in der Heckklappe zieht gern Wasser.
      Beim Tankstutzen unter der Klappe genauer schauen und von unten auch nach den Leitungen zum Tank.
      Wenn wir schon mal unten sind. Die vorderen Bremsen haben öfters Probleme durch rubbeln gemacht, aber nur bei Bremsungen aus hohen Geschwindigkeiten. Querlenker, Spurstangenköpfe, Radlager usw. fallen je nach Fahrweise und Straßenprofil an, halten aber bedeutend länger als beim Galant EA0, die Lenkung ist standhaft. Die hinteren Bremsen müssen einmal jährlich gecheckt werden (Trommeln), gelegendlich gab es Probleme mit unterschiedlich stark ziehenden Handbremsbowdenzügen.
      Die Hinterachse bzw. deren Aufhängung sollte man sich wegen des Rosts genauer ansehen, auch die Bereiche um den Tank.
      Rund 50 Prozent der 1,5er Maschinen mit 90 PS hatten Probleme mit dem Klopfsensor, die wenigsten Besitzer haben das gemerkt. Geäußert hat sich das mit abbrechender Gasannahme und erhöhtem Verbrauch. Aber ebend nur, wenn man darauf geachtet hat und gelegendlich auch mal Gas gegeben hat. Das ist bei mir noch in der Garantiezeit aufgetreten und war nur nachweisbar, wenn der Fehler bei angeschlossenem MUT Gerät während der Fahrt erfasst wurde. Mitsubishi hatte herausgefunden, dass der Klopfsensor die Arbeitsgeräusche der Nockenwelle erfasste und falsch interpretierte. Man baute zunächst eine geräuschgedämpfte Nockenwelle ein, die durch einen besonderen Schliff den Sensor nicht beeinflossen sollte. Hat bei mir nicht funktioniert. Daraufhin wurde der Klopfsensor auf Masse geklemmt und ich durfte nur noch Super tanken (der C50 war für Super und Normal ausgelegt, dank Klopfsensor hat er sich selbst eingestellt).
      Danach gab es keine Probleme mehr.
      90 PS bei ca. einer Tonne Leergewicht, ein gut abgestuftes Fünfganggetriebe machten den C50 1,5 90 PS seinerzeit zum Ampelkönig. Meiner lief bis Tachoende an guten Tagen mit etwas Rückenwind, 190 km/h waren immer drin. Der Verbrauch war zwischen 7 und 9 Litern.
      Das Auto braucht die passenden Reifen (bezogen auf die Reifeneigenschaften), ich bin immer H Reifen gefahren, die waren haltbarer.
      Die Heizungs war überdurchschnittlich gut, das Auto ging auch bei Minus 25 Grad an, als Öl bin ich 5W40 gefahren, der Verbrauch war zum Schluss ca. ein Liter auf 5000km. Die Stoßdämpfer wurden in der Zeit einmal gewechselt, Monroe Senstrac habe ich als Gasdruckdämpfer rund um verbaut, Straßenlage wie ein Go-Cart. Das Auto war für Zwei wie geschaffen, aber es gingen bis zu fünf Personen rein. Je mehr Erwachsene auf der Rückbank Platz nahmen um so mehr veränderte sich das Fahrverhalten und er hatte Tendenzen, schneller hinten rum zu kommen.

      Nachruf auf meinen Colt (Klick mich!)

      Zu den anderen Motorisierungen kann ich nicht viel sagen. Der GTI war sehr selten und durstig, hatte aber Nachfacelift wohl ABS, der 1,3er war sehr sparsam, wenn man damit umgehen (und leben) konnte waren Verbräuche zwischen 5-6 Liter drin, der Diesel war selten und ein rauher Geselle. Kopfdichtungen waren da wohl auch ein Thema.

      Der C 50 ist für mich der Inbegriff der Zuverlässigkeit und der Mitsubishi Qualität. Mit ca. 200000km hab ich den Colt für 2000DM im Mai 2002 zu Gunsten des Galants in Zahlung gegeben.
      "Wahrheit ist so uninteressant!"
      Qetesh /Vala Mal Doran

      "Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen."
      Erich Maria Remarque (Dt. Schriftsteller)

      Fjordblaues Imperium
    • Benutzer online 1

      1 Besucher