Mehr als 20 Jahre gehen auch an einem Schiebedach nicht spurlos vorbei und so kam es, dass unser Schiebedach sich nicht mehr richtig öffnen und schließen ließ. Es funktionierte nur noch, wenn man kräftig mit half.

Es stand also relativ schnell fest, dass die Fette im Schiebedach verharzt sind und diese nun raus müssen.
Zum Säubern muss allerdings das Schiebedach ausgebaut werden.

Zeitaufwand:
Ausbau des Schiebedachs: ca 1,5-2h (Es sind zwei Leute von Vorteil)
Reinigung des Schiebedaches: Ich habe ca 2,5-3h gebraucht. Das kann aber stark variieren.
Neu fetten: ca 2h inkl. Zusammenbau. Ich habe mir von Nigrin Allzweckfett gekauft.

Teile:
Eine Dichtmasse. (Ich nehme hierfür Sika zum Dichten. Das kommt aus dem Wohnwagenbau, klebt nicht und dichtet nur)
Neues Fett.

Bei dieser Arbeit sollte man wirklich Ordnung halten, da man viele verschieden Teile hat.


Zuerst sollte man sich etwas Platz verschaffen. Mit vollem Kofferraum lässt sich das Schiebedach nur schwer ausbauen.


Nun ist schon einmal ein wenig mehr Platz


Für weitere Arbeiten ist es hilfreich die Rücksitzbank auszubauen. Dazu müssen die beiden Schrauben auf der Vorderseite gelöst werden. Dann klappt man die Sitzbank nach vorne und kann die beiden hinteren Schrauben lösen und die Sitzbank herausnehmen. (Geht zu zweit besser als alleine)


Als nächstes müssen alle oberen Seitenverkleidungen entfernt werden. Dazu müssen die Haltegriffe, sowie die hinteren Gurte entfernt werden.


Die Verkleidungen sind alle nur fest geclipst (Rund um die Hecktür sichtbar. Diese Clips lassen sich mit Schraubenzieher und Spitzzange rausziehen. Aber aufpassen, dass sie nicht abreißen. Hinter den Verkleidungen sind auch noch einige, die man nicht sieht.) Sie lassen sich relativ einfach abziehen. Das sollte man allerdings mit etwas Gefühl machen, damit einem die Halterungen nicht zerbrechen, oder durch die Gegend fliegen.

Dann noch alles vom Himmel abschrauben. Also Sonnenblenden, Innenspiegel, Lampen.
Jetzt kommt ihr an den Punkt, dass der Himmel raus muss. Das ist eine sehr einfache Arbeit: Einfach alle Halterungen rundherum und oben rausziehen. Dabei nicht wundern, dass einem der Himmel nicht auf den Kopf fällt. (Beim Teutates ) der ist noch zusätzlich mit Magneten befestigt.



Jetzt seht ihr schon das Schiebedach in voller Größe. Ihr könnt rundherum alle Schrauben abnehmen. Nur die beiden Vorderen und beiden Hinteren lasst ihr noch drin. Zusätzlich müssen noch die hinteren Halterungen abgeschraubt werden.


Jetzt ist es hilfreich, dass sich Einer in das geöffnete Schiebedach stellt und es von oben hält, während ein Anderer zuerst die beiden vorderen Schrauben entfernt und dann die beiden Hinteren nur löst. Jetzt könnt ihr das Schiebedach vorne absenken und nach vorne rausziehen. (Gut festhalten, das Dach ist schwer)

Soviel zum Ausbau, die Reinigung folgt im nächsten Post.

Nun zur Reinigung.

Bei der Reinigung empfiehlt es sich, immer nur eine Seite zu zerlegen, damit man auf der Anderen immer mal nachsehen kann, wie die Teile zusammenpassen.

Das Schiebedach sollte fest auf einem Tisch liegen. Dann löst man von Unten (Auch hier ist eine zweite Person hilfreich) die Schrauben der schwarzen Abdeckungen entfernen und schließlich die dahinter liegenden Muttern.




Nun könnt ihr das Glas nach oben abheben.

Nun muss der Motor ausgebaut werden. Das Schiebedach sollte geschlossen sein, damit die Wellen nach dem Einbau wieder passend zum Motor stehen. Dazu einfach alle Kreuzschlitzschrauben des Motors entfernen und den Motor mit etwas Gefühl abhebeln. (Es hört sich so an, als wäre eine Plastiknase abgebrochen, bei mir ist aber alles heil geblieben)

Jetzt löst ihr alle Schrauben der einen Laufschiene. Also die Silbernen, die beiden Schwarzen auf der Zu-Begrenzung (Vorher Passmarkierungen anbringen!!) und die Einen vorne hinter dem Windabweiser.

Nun müsst ihr die Schiene nach oben abhebeln. Das geht ein wenig schwer, da diese von unten mit einer Dichtungsmasse fixiert ist. Einfach mit einem Schraubenzieher unter gehen und dann gefühlvoll nach oben ziehen. Die Dichtmasse gibt nach, bevor die Schiene verbiegt.

Ihr könnt nun den Laufschlitten aus der Schiene herausziehen. Das wird etwas schwer gehen, aber einfach immer weiter ziehen. Nun werdet ihr auch feststellen, warum nur eine Seite ausgebaut werden sollte, denn es werden euch ein paar Teile entgegenfallen.

Jetzt kommt die besch**** Arbeit. Das ganze alte Fett muss weg.
Ich habe dafür Bremsenreiniger verwendet.
Ihr müsst ein wenig experimentieren, womit ihr am besten in die Schiene reinkommt. Bei mir haben ein Lappen, Wattestäbchen und ein Pfeifenreiniger gut funktioniert.

Ebenfalls muss das Fett aus den Kupferrohren raus. Ich habe das mit einem Pfeifenreiniger an einem Draht gemacht.

Ein Vergleich Vorher-Nachher


Nun habe ich die eine Seite wieder provisorisch ohne Fett zusammengebaut, damit ich die andere Seite zerlegen kann.
Dabei habe ich schon gemerkt, dass der Schlitten um einiges besser rutscht.


Der Zusammenbau folgt dann demnächst. Erstmal muss ich mir Fett und Dichtmasse besorgen.

Zum Fetten gibt es nicht viel zu sagen.
Alles was sich bewegt sollte gut gefettet werden.

Ich habe dies mit einer Spritze gemacht, damit ich gut in alle Ecken und Fugen kam.

Nach dem Fetten alles ein paar mal bewegen, damit sich da Fett gut verteilt und ihr merkt, ob noch Fett fehlt.
Ich konnte die Schieber mit etwas Kraft mit einem Fingen bewegen.