Hallo Zusammen,
hier versuche ich mal die Allradantriebe des V20 zu erklären.
Der Beitrag richtet sich eher an Neu-User die ihren V20 noch nicht kennen oder an Leute die sich einen Geländewagen kaufen wollen und nicht wissen was es für Unterschiede gibt.
Grundsätzlich sollte man sich vor dem Einsatz von Allradantrieben und Diffsperren klar machen, dass die Räder des Fahrzeugs sich in Kurven
nie gleichschnell drehen. Das kurvenäussere Rad dreht schneller als das kurveninnere Rad und die Vorderräder drehen schneller als die Hinterräder, weil sie unterschiedlich lange Wege zurücklegen müssen.
Diese Drehzahlunterschiede müssen ausgeglichen werden, weil sonst der Antriebsstrang verspannt und extreme Kräfte auf den Antriebsstrang
(Verteilergetriebe, Kardanwellen, gesperrte Differentiale, Gelenkwellen) wirken und diesen schnell zerstören.
Aus diesem Grund verbietet sich ein Einsatz von gesperrten Differenzialen oder starrem Allradantrieb auf festem Untergrund.
Um diesen Drehzahlausgleich zu gewährleisten, werden Differentialgetriebe verwendet, es gibt auch andere Lösungen die aber in der Wirkung gleich sind und daher nicht extra erwähnt werden. Differenzialgetriebe haben aber den Nachteil dass sie die Kraft an das Rad/Achse leiten, welche sich leichter drehen, dreht also ein Rad durch, verpufft die gesamte Kraft an diesem Rad und man hat keine Kraft mehr an den Rädern die noch Traktion haben. Um das zu verhindern, gibts Differenzialsperren. Sperrt man das betreffende Differenzial, wird die Kraft starr auf beide Räder / Achsen übertragen und man hat wieder Traktion.
Dies ist jedoch sehr mit vorsicht zu genießen, da man ja nun der gesamte Vortrieb des Fahrzeugs nur von dem Rad geleistet werden muss, welches auch Traktion hat. Geht man hier zu forsch ans Werk, ist die Quittung mal schnell eine kaputte Gelenkwelle oder abgerissene Steckachse.
Nun kostet alles was man ins Auto einbaut Geld und die Hersteller bauen nur dass ein was man, ihrer Meinung nach, auch braucht.
Da man Geländewagen verkauft, fahren diese Geländewagen nun mal im Gelände, dazu brauchen sie den Allradantrieb. Auf der Strasse braucht man im Normalfall keinen Allradantrieb.
Daraus entstand dann der zuschaltbare Allradantrieb, den die meisten Hersteller in diesen Bj. verbaut haben.
Dieser Allradantrieb hat kein Mitteldifferenzial sondern leitet die Kraft über eine Antriebskette im Verteilergetriebe starr zu 50/50 auf die Vorder
und Hinterachse.
Typische Vertreter dieser Antriebstechnik sind der L040, L200, Patrol, Sj, Mercedes G (460,461), der V20 GL, teilweise der V20 GLX und der V20 Classic.
Beim V20 nennt sich dieser Allradantrieb "Easyselect".
Die Schalthebelstellungen sind hier 2H-4H-N-4L, wobei die N Stellung bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe entfällt.
Die Stellungen bedeuten 2H Hinterradantrieb, 4H starrer Allradantrieb, N Leerlauf für Nebenantrieb, 4L starrer Allradantrieb mit Untersetzung für
schweres Gelände. Um den Allradantrieb beim Easyselect einzulegen muss das Fahrzeug stehen. Man schaltet auf 4H und fährt langsam los, dabei rasten die automatischen Freilaufnaben an der Vorderachse ein und der Allradantrieb ist eingeschaltet. Um den Allradantrieb auszuschalten, schaltet man einfach wieder in 2H. Die Freilaufnaben bleiben dabei eingerastet und man kann nun auch während der Fahrt den Allradantrieb einschalten. Um die Freilaufnaben auszurasten, schaltet man den Allrad im Stand auf 2H und fährt einige Meter rückwärts, dabei rasten sie automatisch aus.
Für die Nutzung als Geländewagen ist dieser Antrieb vollkommen ausreichend.
Nun könnte man den Allradantrieb ja auch in manchen Situationen auch auf der Strasse gebrauchen und auch einiges besser machen wie andere und so erfand Mitsubishi den Superselect Allradantrieb. Dieser ist ein abschaltbarer permanenter Allradantrieb, das bedeutet, dass er im Gegensatz zu den vorher beschriebenen Systemen dazu geeignet ist auf festem Untergrung gefahren zu werden und um Kraftstoff zu sparen abgeschaltet werden kann.
Möglich ist das weil der Superselect Allradantrieb ein Mitteldifferenzial mit Viscobremse hat, was den Drehzahlunterschied zwischen
Vorder und Hinterachse ausgleicht. Die Schalthebelstellungen sind hier 2H-4H-4HLc-N-4LLc. Sie bedeuten 2H Hinterradantrieb, 4H Allradantrieb mit offenem Mitteldiff für festen Untergrund (Strasse), 4HLc Allradantrieb mit gesperrtem Mitteldiff für Geländebetrieb, N für Leerlauf für Nebenantrieb, 4LLc Allradantrieb mit gesperrtem Mitteldiff und Untersetzung für schweres Gelände. Auch hier entfällt die N Stellung bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe.
Der Superselect Allradantrieb kann bis zur Stellung 4HLc laut Bedienungsanleitung bis zu einer Geschwindigkeit von 100 Km/h zugeschaltet werden. Ausreizen würde ich das aber nicht. Der Superselect Antrieb hat KEINE Freilaufnaben, hier wird über einen Actuator am vorderen Diff geschaltet.
Dieser Allradantrieb ist bei Geländewagen dieser Bj. einzigartig, lediglich Mercedes hat mit seinem G Modell der 463er Baureihe etwas vergleichbares im Angebot gehabt.
Um in 4LLc zu schalten, muss das Fahrzeug stehen.
Die hintere Differentialsperre kann nur ab der Stellung 4HLc geschaltet werden und nur bis zu einer Geschwindigkeit von 12 Km/h. Sie sollte aus oben genannten Gründen nur geschaltet werden, wenn es absolut nötig ist und auch sofort wieder ausgeschaltet werden wenn sie nicht mehr benötigt wird. Auch sollte man Kurvenfahren mit eingeschalteter Sperre auch auf losem Untergrund vermeiden.
Es gibt da einen kleinen "Glaubenskrieg" wie man den Superselect am besten fährt. Die einen sagen, es ist ein permanenter Allrad, also fahre ich immer in 4H, die anderen sagen, ich fahre in 2H, das spart Sprit und ich schalte den Allrad nur zu wenn ich ihn unbedingt brauche.
Fakt ist, dass man beides machen kann. Fakt ist auch, dass mein 2.8 er ca. 0,3 Liter Sprit mehr braucht im 4H, er ist geringfügig lauter und natürlich verschleißen Teile die belastet werden schneller.
Ich für meinen Teil fahre bei guten Straßenverhältnissen und auf der Autobahn in 2H, sobald es nass wird schalte ich in 4H.
hier versuche ich mal die Allradantriebe des V20 zu erklären.
Der Beitrag richtet sich eher an Neu-User die ihren V20 noch nicht kennen oder an Leute die sich einen Geländewagen kaufen wollen und nicht wissen was es für Unterschiede gibt.
Grundsätzlich sollte man sich vor dem Einsatz von Allradantrieben und Diffsperren klar machen, dass die Räder des Fahrzeugs sich in Kurven
nie gleichschnell drehen. Das kurvenäussere Rad dreht schneller als das kurveninnere Rad und die Vorderräder drehen schneller als die Hinterräder, weil sie unterschiedlich lange Wege zurücklegen müssen.
Diese Drehzahlunterschiede müssen ausgeglichen werden, weil sonst der Antriebsstrang verspannt und extreme Kräfte auf den Antriebsstrang
(Verteilergetriebe, Kardanwellen, gesperrte Differentiale, Gelenkwellen) wirken und diesen schnell zerstören.
Aus diesem Grund verbietet sich ein Einsatz von gesperrten Differenzialen oder starrem Allradantrieb auf festem Untergrund.
Um diesen Drehzahlausgleich zu gewährleisten, werden Differentialgetriebe verwendet, es gibt auch andere Lösungen die aber in der Wirkung gleich sind und daher nicht extra erwähnt werden. Differenzialgetriebe haben aber den Nachteil dass sie die Kraft an das Rad/Achse leiten, welche sich leichter drehen, dreht also ein Rad durch, verpufft die gesamte Kraft an diesem Rad und man hat keine Kraft mehr an den Rädern die noch Traktion haben. Um das zu verhindern, gibts Differenzialsperren. Sperrt man das betreffende Differenzial, wird die Kraft starr auf beide Räder / Achsen übertragen und man hat wieder Traktion.
Dies ist jedoch sehr mit vorsicht zu genießen, da man ja nun der gesamte Vortrieb des Fahrzeugs nur von dem Rad geleistet werden muss, welches auch Traktion hat. Geht man hier zu forsch ans Werk, ist die Quittung mal schnell eine kaputte Gelenkwelle oder abgerissene Steckachse.
Nun kostet alles was man ins Auto einbaut Geld und die Hersteller bauen nur dass ein was man, ihrer Meinung nach, auch braucht.
Da man Geländewagen verkauft, fahren diese Geländewagen nun mal im Gelände, dazu brauchen sie den Allradantrieb. Auf der Strasse braucht man im Normalfall keinen Allradantrieb.
Daraus entstand dann der zuschaltbare Allradantrieb, den die meisten Hersteller in diesen Bj. verbaut haben.
Dieser Allradantrieb hat kein Mitteldifferenzial sondern leitet die Kraft über eine Antriebskette im Verteilergetriebe starr zu 50/50 auf die Vorder
und Hinterachse.
Typische Vertreter dieser Antriebstechnik sind der L040, L200, Patrol, Sj, Mercedes G (460,461), der V20 GL, teilweise der V20 GLX und der V20 Classic.
Beim V20 nennt sich dieser Allradantrieb "Easyselect".
Die Schalthebelstellungen sind hier 2H-4H-N-4L, wobei die N Stellung bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe entfällt.
Die Stellungen bedeuten 2H Hinterradantrieb, 4H starrer Allradantrieb, N Leerlauf für Nebenantrieb, 4L starrer Allradantrieb mit Untersetzung für
schweres Gelände. Um den Allradantrieb beim Easyselect einzulegen muss das Fahrzeug stehen. Man schaltet auf 4H und fährt langsam los, dabei rasten die automatischen Freilaufnaben an der Vorderachse ein und der Allradantrieb ist eingeschaltet. Um den Allradantrieb auszuschalten, schaltet man einfach wieder in 2H. Die Freilaufnaben bleiben dabei eingerastet und man kann nun auch während der Fahrt den Allradantrieb einschalten. Um die Freilaufnaben auszurasten, schaltet man den Allrad im Stand auf 2H und fährt einige Meter rückwärts, dabei rasten sie automatisch aus.
Für die Nutzung als Geländewagen ist dieser Antrieb vollkommen ausreichend.
Nun könnte man den Allradantrieb ja auch in manchen Situationen auch auf der Strasse gebrauchen und auch einiges besser machen wie andere und so erfand Mitsubishi den Superselect Allradantrieb. Dieser ist ein abschaltbarer permanenter Allradantrieb, das bedeutet, dass er im Gegensatz zu den vorher beschriebenen Systemen dazu geeignet ist auf festem Untergrung gefahren zu werden und um Kraftstoff zu sparen abgeschaltet werden kann.
Möglich ist das weil der Superselect Allradantrieb ein Mitteldifferenzial mit Viscobremse hat, was den Drehzahlunterschied zwischen
Vorder und Hinterachse ausgleicht. Die Schalthebelstellungen sind hier 2H-4H-4HLc-N-4LLc. Sie bedeuten 2H Hinterradantrieb, 4H Allradantrieb mit offenem Mitteldiff für festen Untergrund (Strasse), 4HLc Allradantrieb mit gesperrtem Mitteldiff für Geländebetrieb, N für Leerlauf für Nebenantrieb, 4LLc Allradantrieb mit gesperrtem Mitteldiff und Untersetzung für schweres Gelände. Auch hier entfällt die N Stellung bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe.
Der Superselect Allradantrieb kann bis zur Stellung 4HLc laut Bedienungsanleitung bis zu einer Geschwindigkeit von 100 Km/h zugeschaltet werden. Ausreizen würde ich das aber nicht. Der Superselect Antrieb hat KEINE Freilaufnaben, hier wird über einen Actuator am vorderen Diff geschaltet.
Dieser Allradantrieb ist bei Geländewagen dieser Bj. einzigartig, lediglich Mercedes hat mit seinem G Modell der 463er Baureihe etwas vergleichbares im Angebot gehabt.
Um in 4LLc zu schalten, muss das Fahrzeug stehen.
Die hintere Differentialsperre kann nur ab der Stellung 4HLc geschaltet werden und nur bis zu einer Geschwindigkeit von 12 Km/h. Sie sollte aus oben genannten Gründen nur geschaltet werden, wenn es absolut nötig ist und auch sofort wieder ausgeschaltet werden wenn sie nicht mehr benötigt wird. Auch sollte man Kurvenfahren mit eingeschalteter Sperre auch auf losem Untergrund vermeiden.
Es gibt da einen kleinen "Glaubenskrieg" wie man den Superselect am besten fährt. Die einen sagen, es ist ein permanenter Allrad, also fahre ich immer in 4H, die anderen sagen, ich fahre in 2H, das spart Sprit und ich schalte den Allrad nur zu wenn ich ihn unbedingt brauche.
Fakt ist, dass man beides machen kann. Fakt ist auch, dass mein 2.8 er ca. 0,3 Liter Sprit mehr braucht im 4H, er ist geringfügig lauter und natürlich verschleißen Teile die belastet werden schneller.
Ich für meinen Teil fahre bei guten Straßenverhältnissen und auf der Autobahn in 2H, sobald es nass wird schalte ich in 4H.