Tipp´s zur Behandlung der Dieselmotoren im Pajero und L200

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    Tipp´s zur Behandlung der Dieselmotoren im Pajero und L200

    Hallo Leute, hier mal ein paar Gedanken und Tipps zu unseren Dieselmotoren.
    Es gibt bekanntermaßen 2 verschiedene Dieselmotoren im Pajero V20.
    Beides sind 4-Zylinder Wirbelkammermotoren mit Turbolader und Ladeluftkühler.
    Der kleine 2,5 Liter hat 99 PS und den Motorcode 4D56, der große 2.8 Liter hat 125 PS und den Motorcode 4M40.
    Es gibt einige Unterschiede zwischen den Motoren, ich werd hier nur die für den Normalo wichtigen eingehen.
    Ein wichtiger Unterschied ist, dass der 2.5 Liter Zahnriemengesteuert ist, der 2.8 Liter hat eine Steuerkette.
    Beide Motoren haben einen Ölwechselintervall von 7.500 Km, ich schreibe das absichtlich fett weil wir in einem anderen Forum einen User hatten der
    "zwar erst 30.000 Km gefahren war, das Öl trotzdem schon mal wechseln wollte"

    Ich empfehle dringend, die Intervalle auch peinlichst einzuhalten. Das heißt nicht, dass der Ölwechsel auf 10 Km genau sein muss
    aber es sollte schon näherungsweise bei den 7.500 Km liegen.

    Generell ist der 2.8er unempfindlicher und robuster als der 2.5er, dafür ist er lauter und die Teile sind ungleich teurer.

    Das vorzeitige Ableben der Motoren hat folgende Ursachen, die sich relativ leicht vermeiden lassen:

    Keine Wartung
    Hier steht an erster Stelle Ölwechsel mit Filter, Kraftstofffilter entwässern oder wechseln, Luftfilter nachsehen
    und beim 2.5er Ventile einstellen (beim 2.8er muss das auch gemacht werden, geht aber mal nicht so eben.)
    und ganz wichtig Zahnriemen erneuern. Reißt der Zahnriemen, kann der Motor hin sein.
    Es gab auch Fälle wo nur die Kipphebelwelle gebrochen war, aber eben auch Komplettschäden.
    Die untere Riemenscheibe ist als Schwingungsdämpfer ausgelegt, dass heißt, sie ist 2 Teilig und durch ein Gummielement
    verbunden. Dieses Gummielement reißt gerne mal ein, dann fängt die Riemenscheibe an zu eiern und haut in den Zahnriementrieb.
    Bei regelmäßiger Kontrolle ist das leicht festzustellen und man kann die kaputten Teile rechtzeitig tauschen bevor es richtig teuer wird.
    Das man dabei auf Undichtigkeiten überall achtet, ist klar, oder?


    Überhitzung - hohe Drehzahlen
    Der V20 Diesel ist ein Geländewagen, nicht mehr und nicht weniger. Er ist kein SUV und er ist auch keine Zugmaschine.
    Er ist dafür gebaut worden im Gelände zu fahren und nicht um auf der Autobahn zu rasen oder schwere Lasten zu ziehen,
    obwohl er das letztere in gewissem Rahmen sehr gut kann.
    Beide Dieselmotoren entwickeln ihr maximales Drehmoment bei 2000 U/min. Der 2.5er hat 240 Nm, der 2.8er 292 Nm.
    Am besten fährt man diese Motoren zwischen 1700 und 2500 U/min. Dauerhaft Drehzahlen über 3000 U/min richten den 2.5er schnell hin. Der Motor quittiert das sehr schnell mit ner kaputten Kopfdichtung und / oder mit nem gerissenen / verzogenem Kopf. Der 2.8er ist hier standfester, gut tut ihm das auch nicht, hier sollte allerspätestens bei 3.500 U/min Schluss sein.
    Das heißt nicht, dass man beim beschleunigen nicht mal drüber gehen kann, nur eben nicht dauerhaft.

    Man sollte das umso mehr beachten wenn man schwere Hänger zieht. Tut sich der Motor schwer, schaltet man runter und fährt langsamer.
    Also nicht: Der zieht im 5.Gang nicht über 80, also gehen wir in den 4., da können wir dann 90 halten. Geht die Temperatur deutlich über den Normalbereich hinaus, unbedingt langsamer fahren, auch wenn der rote Bereich noch nicht erreicht ist. Zur Not eben anhalten.

    Kaltstart
    Keinem Motor tut ein Kaltstart gut, schon gar keinem Dieselmotor. Hier treten sehr schnell sehr starke Temperaturunterschiede im kalten Motor / heißem Brennraum auf. Schwachstelle ist hier wieder der Zylinderkopf. Nun kann man den Kaltstart nicht*** vermeiden, wohl aber die Belastungen minimieren.
    Nach dem Kaltstart morgens nur ganz sanft das Gas drücken, den Motor nicht hoch drehen, ganz langsam beschleunigen und den Turbo möglichst nicht einsetzen lassen.
    Möglichst gleichmäßig fahren.

    *** Eine sehr gute Investition ist eine Standheizung. Webasto oder Eberspächer sind hier Marktführer. Ich habe eine Webasto drin, die ich per Fernbedienung jedes Mal starte bevor ich losfahre, im Sommer 15 min vorher, im Winter 30 min. Das Kühlwasser/der Motor ist dann vorgewärmt und es treten keine krassen Temperaturunterschiede beim Start mehr auf, der Zylinderkopf dankt es. Der Spritverbrauch ist sogar mit vorgeschalteter Standheizung geringfügig niedriger weil die Kaltlaufphase entfällt.

    Aber Vorsicht, das bedeutet nicht dass man losbrettern kann, das Motoröl ist immer noch kalt!

    Beachtet man diese Sachen, laufen die beiden Diesel problemlos und sehr lange.
    Mir persönlich ist ein 4M40 bekannt, der mittlerweile 420.000 Km runter
    hat. Ausser Glükerzen und der obligatorischen Pumpenüberholung war nie was dran.
    Beste Grüsse, Frank

    Ich bin nur verantwortlich für das was ich schreibe, nicht für das was Du verstehst! :ideaa

    Einfachheit ist die höchste Form der Raffinesse (Leonardo da Vinci)

    Link zu den Unterhaltskosten Pajero 2.8 TD:

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